Rotation, Stapelung.
Fakten: Studentisches Projekt an der ETH Zürich | Lehrstuhl Arthur Rüegg | 2003.
Architektur: Wolfgang Rossbauer.
Mitten
in der Stadt Zürich erstreckt sich wie ein Niemandsland ein
Feld von Eisenbahngeleisen von den Vororten im Nordosten bis zum
Hauptbahnhof im Zentrum der Stadt. Neben den Geleisen, an einem
künstlichen „Ufer“ einer vorwiegend Ende des
19. Jahrhunderts mit Blockrandstruktur bebauten Stadt, sollen
mittelgrosse Wohnungen mit internen Arbeitsbereichen geschaffen
werden.
Frei
konstellierte „rostende” Türme mit Fassaden aus
industriellen Blechelementen markieren den ungeklärten Grenzbereich,
sie reihen sich vor den Geleisen bestimmend auf und befestigen
das Ufer. Die Bauten geben Durchblicke und Einblicke auf das Innere
der Anlage frei, wo eine neu interpretierte Form von Gassen und
kleinen Plätzen - als Anspielung auf den mittelalterlichen
Teil Zürichs das Gelände überspannt.
Die
Betonstruktur eines Turms ergibt sich aus spiralenförmig
sich nach oben angeordneten Wohnungen. Auskragende Wandscheiben
- zugleich Wohnungstrennungen - tragen zum einen die Geschossplatten
von unten her, zum anderen ziehen sie sie nach oben. Es entsteht
eine von geschossübergreifenden Abhängigkeiten determinierte
Grossform. Die Konstruktion erlaubt grosse stützenfreie Räume
und „Glasecken” mit direktem Bezug zur Stadt.
Jede
Wohnung hat je einen repräsentativen Eingang zum Arbeitsbereich
und einen privaten Eingang zu den Wohnräumen. Die Schnittstelle,
ideelle Verknüpfung der beiden Benutzungsformen, ist das
zweigeschosshohe Wohnzimmer. Jede Wohnung erstreckt sich über
alle vier Gebäudeseiten, sie hat Anteil am allseitig umgebenen
Aussenraum und ist so definierender Bestandteil eines Turms selbst,
der wiederum das ganze Quartier rämlich definiert.
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